Görlitz: Männergruppe überfällt Paar in Wohnung und attackiert Polizei

Die sächsische Polizei wird zu einem Einsatz gerufen – und dann selbst attackiert. Gegen einen 35-Jährigen besteht nun ein Haftbefehl.
Vier Männer haben ein Paar im sächsischen Görlitz zusammengeschlagen und Polizeibeamte unter «Sieg Heil»-Rufen attackiert.
Vier Männer haben ein Paar im sächsischen Görlitz zusammengeschlagen und Polizeibeamte unter «Sieg Heil»-Rufen attackiert.Foto: Friso Gentsch/dpa
Epoch Times22. Juli 2023

Mehrere Männer haben am Abend des 21. Juli im sächsischen Görlitz ein Pärchen in dessen Wohnung überfallen. Vier männliche Personen verschafften sich zunächst Zutritt zu einem Mehrfamilienhaus. Anschließend klopften sie an einer Wohnungstür.

Als der 34-jährige Wohnungsinhaber öffnete, schlug einer aus der Gruppe unvermittelt zu und schubste den Geschädigten in ein Zimmer. Dort schlug und trat er weiter auf ihn ein. Auch die ebenfalls in der Wohnung befindliche 27-Jährige wurde angegriffen. Die Männer nahmen ein Handy mit und forderten die Herausgabe von Bargeld. Die Wohnungsinhaber wurden beide verletzt. Die Gruppe verließ zunächst den Tatort.

Zweiter Angriff der Gruppe

Hinzueilende Polizisten nahmen den Sachverhalt auf. Rettungskräfte kümmerten sich um die Verletzten. Als die Beamten in der Wohnung den Fall aufnahmen, kehrte die Gruppe zurück und attackierte die Polizisten. Einer der Männer bedrohte die Beamten mit einem Messer. Die Polizei setzte Reizgas ein.

Auch als Verstärkung der Bundespolizei eintraf, griff die Gruppe die Beamten weiter an. Mehrere Polizisten wurden leicht verletzt.

Insgesamt stellten die Einsatzkräfte die Identität von fünf deutschen Tatverdächtigen fest. Es handelt sich um vier männliche Personen im Alter von 13, 16, 18 und 35 und eine 39-jährige Frau. Alle bekannten Tatverdächtigen wurden fixiert und zum Polizeirevier Görlitz gebracht.

Ein weiterer Tatverdächtiger konnte entkommen.

Haftbefehl und weitere Ermittlungen

Gegen den 35-Jährigen, der nach ersten Erkenntnissen als Rädelsführer gilt, wurde Haftbefehl erlassen.

Es wird wegen schweren Raubes in Tateinheit mit einer räuberischen Erpressung sowie eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt. Zu den Hintergründen des Angriffs machte die Polizei zunächst keine weiteren Angaben.

Die Kriminalpolizei übernahm die Ermittlungen. Die Staatsanwaltschaft beantragte einen Haftbefehl gegen den 35-Jährigen beim Amtsgericht Görlitz, es wurde Haftbefehl erlassen. Polizisten brachten den Tatverdächtigen in eine Justizvollzugsanstalt.

Nach Angaben der „Sächsischen Zeitung“ erklärte ein Polizeisprecher, dass bei dem Angriff auf die Beamten aus der Gruppe „Sieg Heil“ gerufen worden und der Hitlergruß gezeigt worden sei. Bei den Tatverdächtigen handelte es sich demnach um deutsche Staatsangehörige. Dem Sprecher nach sei es offensichtlich gewesen, dass sich Täter und Opfer kannten. Weitere Details wurden nicht bekannt.

(dpa/red)



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